Was gute Teams ausmacht

Ohne Ordnung kein Team

Ein Team braucht klare Rollenverteilungen

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie man bei Bewerbungsgesprächen immer die Frage gestellt bekam, sind Sie Teamfähig. Vermutlich hat da noch nie jemand mit nein geantwortet, der den Job haben wollte. Ich kenne noch die Abkürzung für TEAM: toll ein Arschloch machts. Das ist vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, ist aber nicht so weit hergeholt. In Teams gibt es unterschiedliche Rollenverteilungen, ähnlich wie in eine Fussball- oder Eishockeyteam. Ein Team funktioniert mit Rollenverteilung, Verantwortungsübernahme und Wertschätzung. Hat jemand das Gefühl, er muss alles machen kommt es zu inneren Widerständen. Werden Rollen von Vorgesetzen nicht klar verteilt oder benannt entsteht Grabenkämpfe. Ein Team braucht eine klare Struktur und Rollenverteilung. Nicht unbedingt eine straffe und autoritäre Führung wie im Militär. Dann geben Mitarbeitende häufig die Eigenverantwortung ab, weil sie dann auch keine Spielraum haben, sich entsprechend einzubringen. Ein Team führen bzw. Menschen unterstützen, kann man nur bis zu einem bestimmten Grad lernen. Ebenso wie Musik machen, Malen oder Tanzen. Man kann eine gewisse Technik lernen aber das Talent ist schon vorher vorhanden.
Manchmal wird man in eine Führungsposition mehr oder weniger reingedrängt. Unternehmen wollen einem guten Mitarbeiter häufig ihre Wertschätzung zeigen und befördern ihn. Die die unbedingt an die Spitze drängen, müssen nicht die geeignetsten Kandidaten sein, sie haben häufig einfach das bessere Netzwerk. Das sind meine Beobachtungen aus meiner 20jährigen Berufserfahrung in verschiedenen Unternehmungen und Positionen.

Organisationsaufstellungen schaffen Lösungen

Dazu kommt mir die Methode der Organisationsaufstellungen in den Sinn. Sie zeigt auf, wie ein Team zueinandersteht. Was jeder Teilnehmende braucht, um seinen Platz im Team zu finden. Diese Methode kommt ohne umschweife zum Kern des Problems. Es geht nicht darum einen Schuldigen zu finden oder eine Führungsmethode aufzuzwingen  sondern zu verstehen was es braucht zum guten Gelingen.
Es gibt nicht die ideal Führung oder Führungskraft. Wir sind Menschen mit Stärken und Schwächen. Genauso wenig wie es den idealen Mitarbeitenden gibt. Es geht darum das Beste aus dem vorhandenen zu machen. Wenn Sie Sportbegeistert sind haben Sie vielleicht schonmal beobachtet, was ein guten Trainer aus einem Team heraus holen kann oder wenn der Teamzusammenhalt stark ist, erreicht werden kann. Die Methode der Organisationsaufstellungen geht tiefer als ein Coaching. Bei einem Coaching wird ein Ziel vereinbart, welches eine Person aus irgendeinem Grund erreichen will. Häufig stecken Ziele dahinter, die vom Ego getrieben sind oder Erwartungen von aussen.

Die Ursache eines Problems liegt häufig ganz wo anders als vermutet

Das Prinzip einer Aufstellung in einem Unternehmen geht einen anderen Weg. Es zeigt die Ist-Situation auf und bietet gleichzeitig die Lösung an. Es gibt kein Zielvorgabe im engeren Sinne. Das heisst aber nicht, dass ein Ziel nicht erreicht werden kann, was man vorher gar nicht im Fokus hatte.
Zum Abschluss noch Metapher dazu. Nasruddin, ein Figur aus der islamischen Mystik, war eines Nachts auf der Strasse und suchte etwas unter dem Lichtkegel einer Laterne. Jemand kam vorbei und sah ihm eine Weile zu. Er fragte, was er dort tue. Nasruddin antwortete, dass er etwas verloren hatte und es jetzt suchen würde. Der Fremde bot ihm seine Hilfe an und sie suchten zu zweit weiter. Nach einer Weile sagte der Fremde, ich habe alles abgesucht, aber hier ist nichts, wo hast Du es denn verloren? Nasruddin antwortet, dort hinten im dunklen. Der Fremde war etwas erstaunt und frage wiederum, warum suchst Du denn hier und nicht dort? Nasruddin antwortete, weil ich hier Licht habe und dort nicht.

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